Kriegsregelungen < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:56 Fr 15.06.2012 | Autor: | Toyah21 |
Hallöchen!
Ich habe eine Frage, die mich beschäftigt. In einem Buch habe ich folgende Situation gelesen: 2 Länder stehen kurz vor dem Krieg.
Land A ist hauchhoch überlegen, Land B bietet zum Frieden Zahlungen an und den Thronerben des Landes als Geisel.
Nach Jahren ist Land A inzwischen schwächer geworden und der Thronerbe von Land B flieht aus Land A und nimmt die bezahlten Zahlungen mit.
Ist dies nicht als Diebstahl vom throneberne zu werten? In meinem Buch wird das nämlich als legitime Handlung dargestellt...
Gibt es da sowas wie eine Kriegsregelung? Irgendwas wo man sowas nachlesen kann?
Ich würde mich über Anworten freuen.
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(Antwort) fertig | Datum: | 04:03 Sa 16.06.2012 | Autor: | Josef |
Hallo,
> Gibt es da sowas wie eine Kriegsregelung? Irgendwas wo man
> sowas nachlesen kann?
>
> Ich würde mich über Anworten freuen.
"Konstruktive Konfliktlösung
Wenn Konflikte ubiquitär und unvermeidlich in allen Gesellschaften auftreten, und andererseits nur ein Bruchteil aller Konflikte zwischen den Menschen überhaupt mit gewaltsamen Mitteln ausgetragen wird, so besteht die Herausforderung an eine konstruktive Konfliktbearbeitung insbesondere in den gewaltsam ausgetragenen Konflikten. Konstruktiv wäre eine Konfliktbearbeitung dann zu nennen, wenn im Rahmen der Streitschlichtung und Streitbeilegung die möglichen Vorteile für alle Konfliktparteien maximiert würden, ihre destruktiven Konsequenzen minimiert würden und die Streitschlichtung zudem möglichst ohne den Einsatz von Gewaltmitteln auskäme. Ob ein gewaltsamer Konflikt und eine kriegerische Auseinandersetzung durch Vermeidungsstrategien oder den Rückzug einer Partei lediglich verschoben, über bilaterale Verhandlungen rechtlich geregelt, durch verschiedene Formen der Konfliktintervention durch dritte Parteien gelöst werden können, hängt nicht nur vom Typus und der Art des Konflikts ab, sondern insbesondere von den Konfliktursachen und den Konfliktgegenständen, von denen eine höhere oder niedrigere Eskalationsgefahr ausgehen kann. Traditionelle zwischenstaatliche Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen, die noch um Interessen oder um Territorien geführt wurden, werden eher den teilbaren und damit den leichter zu lösenden Konflikten zugerechnet, als jene heute dominanten innerstaatlichen Konflikte, die um Identitäten und um Souveränität ausgefochten werden und häufig als unteilbare Konflikte erscheinen. Kriege niedriger Intensität und ethnonationalistische Auseinandersetzungen sind schwieriger zu regulieren als traditionelle Angriffskriege.
Konfliktlösungen für schwierige Fälle
Ein Konflikt ist in der Regel umso schwerer zu lösen, je komplexer er ist. Die Komplexität kann sich dabei auf die Art und die Zahl der Konfliktgegenstände, aber auch auf die beteiligten Parteien und schließlich auf die Art des Gewalteinsatzes erstrecken. Als Formel kann gelten: Je komplexer ein Konflikt, je unklarer seine Konfliktursachen, je vielfältiger seine möglichen Konfliktgegenstände, je mehr beteiligte Parteien involviert sind, und je mehr Gewalt eingesetzt wird, desto schwieriger, langwieriger und problematischer ist die Lösung eines Konflikts.
Von den im vorangegangenen Abschnitt geschilderten Beispielen spielt sich der »Kampf der Kulturen« entgegen landläufigen Erwartungen eher auf der innergesellschaftlichen Ebene ab; ökologische Konflikte um Wasser sind bislang häufig noch zwischen den Anrainerstaaten vertraglich geregelt worden, und Kriege niedrigerer Intensität sowie ethnopolitische Auseinandersetzungen - zwischen denen ja zudem vielfältige Überschneidungen existieren - sind besonders gewalttätig und langwierig gewesen. Die konventionelle militärische Gewaltanwendung verliert bei diesen Konflikten ihre eigentliche Daseinsberechtigung. Wenn sie auch bei den traditionellen Konflikten zwischen Staaten durchaus Konflikte beenden konnte, ist sie heutzutage nicht mehr in der Lage, politische Konflikte wirksam und dauerhaft einzudämmen und zu lösen. Gerade in der jüngsten Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass es Konflikte der neuen Art sind, deren Struktur und innere Dynamik die Einwirkungsmöglichkeiten streitschlichtender und friedensvermittelnder Parteien eng begrenzen."
Quelle: Der Brockhaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:25 Sa 16.06.2012 | Autor: | leduart |
Hallo
eine übermächtige Verbrecherbande überfällt eine Bank. damit nicht alle 30 angestellten -wie angedroht - erschossen werden, geht der Sohn des direktors als Geisel mit und aus dem Tresor außerdem eine große summe.
die Bande zerstreitet sich, der sohn flieht mit dem Geld. Was sagst du dazu?
die Situation, die du schilderst ist doch von anfang an Erpressung von A gegenüber B. Das hat nichts mit "legalem" kriegsrecht zu tun.
Gruss leduart
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