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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:52 Fr 06.12.2013 | Autor: | mausieux |
Hallo zusammen und allen einen schönen Nikolaustag.
Ich habe folgendes Problem:
Ich suche einen Satz in dem ich das Wort "weniger" als
Präposition verwenden kann. Wer kann mir da helfen?
Grüße mausieux
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Hallo mausieux,
> Hallo zusammen und allen einen schönen Nikolaustag.
Danke.
> Ich habe folgendes Problem:
>
> Ich suche einen Satz in dem ich das Wort "weniger" als
> Präposition verwenden kann. Wer kann mir da helfen?
Vielleicht jemand, der Sprachen entwirft.
Im Deutschen ist das nämlich nicht möglich. Es gibt kein Derivat von "wenig", das als Präposition Verwendung findet noch finden kann.
Wie kommst Du auf die Frage?
Grüße
reverend
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(Frage) beantwortet | Datum: | 09:42 Sa 07.12.2013 | Autor: | mausieux |
Vielen Dank für die Antwort.
Ich komme auf die Frage, da ich eine Liste aller Präpositionen im Deutschen habe welche das Wort "weniger" enthält. Ist es ein Fehler?
Wie kann ich überprüfen, ob ein Wort eine Präposition ist oder nicht?
Welche Kriterien müssen erfüllt sein?
Grüße mausieux
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Hallo mausieux,
> Ich komme auf die Frage, da ich eine Liste aller
> Präpositionen im Deutschen habe welche das Wort "weniger"
> enthält. Ist es ein Fehler?
Wenn das Wort zur Liste selbst gehört, ja.
Kann es sein, dass es sich nur um einen Drucksatz-Fehler handelt und dem "weniger" noch einige Wörter folgen, die eher selten als Präposition eingesetzt werden?
> Wie kann ich überprüfen, ob ein Wort eine Präposition
> ist oder nicht?
> Welche Kriterien müssen erfüllt sein?
Hier finde ich diese Übersicht ganz hilfreich. Allgemein komparatistisch gesehen - also erst einmal ohne den Bezug auf eine bestimmte Sprache oder Sprachfamilie - ist eine Präposition funktional mit einem Folgewort verknüpft, das normalerweise ein Nomen oder Pronomen ist und zusätzlich noch Artikel und oder adjektivische Ergänzung mit sich tragen kann. Eine Präposition kann im Satz nicht anders gestellt werden, sondern muss der Nominalgruppe direkt vorausgehen. Die Präposition hat eine Rektion, fordert also einen bestimmten Kasus vom Folgewort (bzw. den Folgewörtern).
Hier findest Du eine m.E. vollständige Liste der deutschen Präpositionen. Ansonsten ist das Wortschatzprojekt der Uni Leipzig natürlich auch immer hilfreich. Da habe ich jetzt aber nicht gesucht.
Bei der Suche nach einem einzelnen Wort ist nach wie vor der Grimm auch sehr nützlich, auch wenn die Einträge wegen der angestrebten Vollständigkeit oft etwas länglich sind. Auch zu empfehlen ist der Wahrig; der Duden leider nicht mehr.
Grüße
reverend
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(Antwort) fertig | Datum: | 10:52 Sa 07.12.2013 | Autor: | Josef |
Hallo mausieux,
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> Ich komme auf die Frage, da ich eine Liste aller
> Präpositionen im Deutschen habe welche das Wort "weniger"
> enthält. Ist es ein Fehler?
siehe auch: Einige dieser Wörter werden erst seit geraumer Zeit als Präpositionen betrachtet.
>
> Wie kann ich überprüfen, ob ein Wort eine Präposition
> ist oder nicht?
> Welche Kriterien müssen erfüllt sein?
>
Präpositionen geben räumliche und zeitliche Verhältnisse und Beziehungen an. Sie bestimmen den Kasus des nach ihnen stehenden Substantivs.
Nach den räumlichen Präpositionen ab, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor und zwischen steht das folgende Substantiv entweder im Dativ oder im Akkusativ. Diese Präpositionen geben Antwort auf die Fragen "Wo?" (Ort) oder "Wohin?" (Richtung).
Präpositionen wie um, während, vor, nach, seit, .. bezeichnen auch den Zeitpunkt und die Zeitdauer eines Geschehens.
"Die Präposition
Wörter, die zusammen mit Substantiven und Pronomen eine Wortgruppe oder einen Satzteil bilden, nennt man Präpositionen. Sie sind weder Satzglied noch Attribut. Im Deutschen bestimmt die Präposition den Kasus des nachfolgenden Substantivs oder Pronomens (Rektion): abseits des Dorfes wohnen (Genitiv); aus dem Regal nehmen (Dativ); auf den Tisch legen (Akkusativ). Im Deutschen gibt es ungefähr 200 Präpositionen. Doch nur ein Bruchteil davon wird sehr häufig verwendet, z. B. an, auf, aus, bei, durch, in, mit, nach, von, vor, zu. Nach ihrer Semantik unterscheidet man Präpositionen des Ortes (lokal), der Zeit (temporal), des Grundes u. a. (kausal) sowie der Art und Weise (modal)."
Quelle:
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Viele Grüße
Josef
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Hallo mausieux,
ich habe gerade eine Idee. Auch auf der von Josef verlinkten Liste findet sich ja das Wort weniger.
Umgangssprachlich wird weniger ja auch im Sinne von abzüglich gebraucht. Auch das Wort minus findet sich in dieser Liste.
Ich halte für äußerst fraglich, ob weniger und minus in diesem Sinne wirklich als Präpositionen gelten dürfen, zumal sie keine Rektion haben. Wenn überhaupt, müsste man sie wohl unter die komparatistisch gesehen äußerst seltenen Nominativpräpositionen rechnen, obwohl nicht einmal das hier klar ist. Mir scheint, ich hätte da bisher nur Unsicherheit wahrgenommen, welcher Fall da folgen müsste - vielleicht habe ich sogar schon den Akkusativ gehört (Wir gehen alle auf die Suche, weniger einen, der hierbleibt und aufpasst).
In diesem Beispiel leiht sich m.E. aber weniger die Rektion der Doppelpräposition bis auf. Daher wohl die Kasusunsicherheit. Die Anleihe könnte ja auch bei außer erfolgen, dann wäre die Rektion Dativ und es müsste heißen "alle, weniger einem, der". Das klingt in meinen Ohren falsch.
Die verlinkte Liste scheint mir darum sozusagen zu vollständig zu sein.
Mir ist auch keine linguistische oder germanistische Diskussion um die Neukategorisierung bisher nicht erfasster Präpositionen bekannt, aber das mag an mir liegen. Ich befasse mich seit längerem nicht mehr aktiv damit.
Grüße
reverend
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